Gesundheitsmonitoring von Pollenallergikerinnen und -allergikern (APOLLO-Studie)
Hintergrund
Juckende und tränende Augen, triefende Nase und Husten: Für Allergikerinnen und Allergiker sind diese Symptome während der Pollenflugsaison häufige Begleiter im Alltag. Zum Leidwesen vieler Betroffener können bei entsprechend milden Temperaturen bereits im Dezember die ersten Haselpollen fliegen. Auch durch die Verbreitung der ursprünglich in Nordamerika heimischen, hochallergenen Ambrosia (auch bekannt als Beifußblättriges Traubenkraut), kann sich die Pollenflugsaison bis in den Oktober hinein verlängern. Diese Veränderungen in der Pollenflugsaison sind unter anderem auf den Klimawandel zurückzuführen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich der Pollenflug auch in Zukunft noch weiterhin verändern wird. Umso wichtiger ist es, wissenschaftlich fundierte Daten zum Pollenflug zu erheben. Wo und in welcher Menge Pollen fliegen, können Betroffene, Interessierte und Forschende online unter www.epin.bayern.de einsehen. Durch die Eröffnung des elektronischen Polleninformationsnetzwerks Bayern – kurz: ePIN – im Mai 2019, ist es möglich, in ganz Bayern die aktuelle Pollenflugbelastung standort- und pollenspezifisch online und kostenfrei abzurufen. ePIN besteht aus acht elektronischen Pollenmonitoren an den Standorten Altötting, Feucht, Garmisch-Partenkirchen, Hof, Marktheidenfeld, Mindelheim, München und Viechtach. Die Monitore messen in 3-Stunden-Intervallen die aktuelle Pollenflugbelastung. Die gesammelten Daten werden aufbereitet und auf der ePIN-Webseite zur Verfügung gestellt.
Um es den Betroffenen einer Pollenallergie zu erleichtern, ihre Allergie im Blick zu behalten, wird vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gemeinsam mit dem Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) die APOLLO-Studie zum Gesundheitsmonitoring von Pollenallergikerinnen und Pollenallergikern durchgeführt.
Ablauf und Ziel der APOLLO-Studie
Die APOLLO-Studie startete im Jahr 2021 mit einer Pilotierungsphase und wurde/wird in den Jahren 2022 und 2023 weitergeführt. Interessierte können sich über ein online-Anmeldeformular unter www.apollo.lgl.bayern.de/anmeldung/ zur Studie anmelden. Sie erhalten daraufhin eine Einwilligungserklärung sowie den Erstfragebogen. Nach Rücksendung dieser Unterlagen werden die Teilnehmenden für die APOLLO-App freigeschaltet. Die App wurde für Android- und iOS-Endgeräte entwickelt. Abhängig von der jeweiligen Pollenallergie werden die Teilnehmenden für einen Zeitraum von 60 Tagen in der APOLLO-App freigeschaltet. Dort beantworten sie täglich Fragen bezüglich, ihrer allergischen Symptome und Beschwerden im Alltag, sowie zur Medikamenteneinnahme und dem Aufenthalt im Freien. Nach Abschluss des Zeitraums von 60 Tagen wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Evaluation der App der Abschlussfragebogen zugesandt.
Ziele der Studie sind:
- mögliche Zusammenhänge zwischen der Pollenkonzentration in der Luft und den allergiebedingten Beschwerden zu erfassen,
- die Lebensqualität von Pollenallergikern genauer zu untersuchen,
- sowie die APOLLO-App zu evaluieren.
Die übersichtliche Gestaltung der App ermöglicht die unkomplizierte Eingabe der entsprechenden Daten. Die Pollenflugdaten stammen dabei aus den oben genannten ePIN-Messungen. Zudem können sich die Teilnehmenden mit einer Push-Nachricht an das tägliche Ausfüllen des Pollenlogbuchs erinnern lassen.
Erste Ergebnisse der Auswertung der Pilotierung 2021 zeigen, dass ein Großteil der Teilnehmenden sich durch die Nutzung der App besser über den Pollenflug und ihre Allergie informiert fühlen. Das einfache und verständliche Design der App wurde positiv bewertet. Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer würde die App an ihre Familie und Freunde weiterempfehlen. Die App kann ein Hilfsmittel für Menschen sein, die an einer Pollenallergie leiden, um ihre Krankheit besser zu verstehen und um ihr Verhalten an den Pollenflug anzupassen.
Abbildung: Übersicht über die Gestaltung der APOLLO-App. Nutzerinnen und Nutzer können beispielsweise Angaben zu allergischen Symptomen machen und den aktuellen Pollenflug beobachten.
Mehr zu diesem Thema
Allgemeine Informationen zum Thema
- Elektronisches Polleninformationsnetzwerk Bayern (ePIN)
- Gesundheitsmonitoring von Pollenallergiker/innen (APOLLO-Studie)