Schwerpunktaktivität Milchausgabeautomaten und Milchkammern
Milch über Milchausgabeautomaten selbst zu zapfen liegt im Trend und wird bei Verbrauchern, die ihre Lebensmittel gerne regional beziehen, immer beliebter. Deshalb hat das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Auftrag des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) in den Jahren 2018 und 2019 eine Schwerpunktaktivität „Milchausgabeautomaten“ durchgeführt, im Rahmen derer insgesamt 40 Automaten in ganz Bayern kontrolliert wurden. Aufgrund der deutlich höheren Anzahl an Milchausgabeautomaten für Rohmilch waren diese bei den Kontrollen mit einem höheren Anteil vertreten. als die Automaten, aus denen pasteurisierte Milch abgegeben wird. Im Zuge der Kontrollen 2019 wurden auch die dazugehörigen Milchkammern,
d. h. der Ort, an dem die frisch gemolkene Milch gelagert wird, bezüglich der Lebensmittelhygiene überprüft.
Milchausgabeautomaten
Zusammenfassend waren die Milchausgabeautomaten überwiegend in einem guten hygienischen Zustand. Bei einigen Automaten konnten Reinigungsmängel, wie z. B. verschmutzte Schläuche, festgestellt werden. Hier wurden umgehend entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Bei der Kühlung der Milch zeigten sich keine Auffälligkeiten. Eine Temperatur von +6°C wurde in keinem Fall überschritten. Auch das rechtlich geforderte Hinweis-Schild „Rohmilch, vor dem Verzehr abkochen“ war bei allen Rohmilch-Automaten angebracht.
Eine potenzielle Kontaminationsmöglichkeit ist vorrangig bei einer nicht ausreichend durchgeführten Reinigung der Milchausgabeautomaten gegeben. Hierbei sind alle produktführenden Teile im Ausgabeautomat in das Reinigungsmanagement einzubeziehen. Fehler im Reinigungsmanagement ließen sich, insbesondere bei den Ausgabeautomaten für pasteurisierte Milch, durch die Ergebnisse der Probenuntersuchung bestätigen. Hier korrelierte eine erhöhte Keimzahl an der Auslauftülle (Tupferprobe) im Regelfall auch mit hohen Keimzahlen in der Milch.
Milchkammern
Auch im Hinblick auf die Überprüfung der Milchkammern kann festgehalten werden, dass die Lebensmittelsicherheit in allen Fällen sichergestellt war. Durch die Nähe zur Tierhaltung respektive zum Kuhstall zeigte sich die Basishygiene in den Räumlichkeiten einiger Betriebe optimierungsbedürftig. Die Rohmilch wurde in allen Betrieben in geschlossenen Systemen gesammelt. Die Kühltemperaturen der Milchlagerung wurden eingehalten und die Reinigung und somit die Hygiene in den Milchtanks war durchweg gewährleistet.
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