Dioxine, Polychlorierte Biphenyle (PCB) und andere organische Kontaminanten in Konsummilch
Untersuchungsergebnisse 2017

Die aktuelle Untersuchung von Kuhmilch aus 41 bayerischen Molkereien und zwölf ausgesuchten Einzelhöfen auf die Belastung mit chlorierten Umweltkontaminanten PCDD/F, dl-und ndl-PCB) sowie bromierten Flammschutzmitteln ( PBDE und deren Abbauprodukten PBDD/F) führte das LGL dank eigener Methodenentwicklung bereits routinemäßig durch. Die zulässigen Höchstgehalte an Dioxinen bzw. der Summe von Dioxinen und dl-PCB wurden bei den Mittelwerten aller 53 Proben weit unterschritten (siehe Abbildung 1). Die mittleren Gehalte der bromierten Dioxine und Furane (PBDD/F) waren mit denen von PCDD/F vergleichbar. Selbst die Maximalwerte von PCDD/F und PBDD/F lagen mit etwa 20 % noch deutlich unter den Höchstgehalten.
PBDD/F weisen die gleichen charakteristischen Eigenschaften wie PCDD/F auf, sodass die WHO die Auffassung vertritt, die mit PBDD/F verursachte tägliche Hintergrundbelastung beim Menschen dem Gesamt-TEQ zuzurechnen. Aufgrund der geringen Datenlage sind jedoch noch keine Höchstgehalte festgelegt.
Die mittleren Gehalte der ndl-PCB-Summen liegen bei allen Milchproben nur bei etwa 5 % des zulässigen Höchstgehalts von 40 ng/g Fett. Bis auf eine Ausnahme weisen die PBDEetwa nur 30 % der Belastung der ndl-PCB auf. Bei der Milch eines Einzelhofs überschritt der PBDE-Summengehalt den restlichen Durchschnittswert um mehr als das Vierzigfache. Deshalb beträgt der abgebildete PBDE-Mittelwert der Milch aus den Einzelhöfen mehr als das Fünffache des unauffälligen Mittelwerts bei den Molkereimilchproben (siehe Abbildung 2).
Aus dem einzelnen hohen PBDE-Summengehalt lässt sich keine Gefährdung der Verbraucher ableiten. Der Bioakkumulation dieser Stoffe folgt jedoch ein Minimierungsprinzip für deren Aufnahme. Das LGL beteiligt sich an der Suche nach dem Kontaminationsherd und so an dessen Beseitigung. Ziel ist es, durch das Wissen um die Kontaminationsquelle den Verbraucherschutz zu verbessern.

Das Diagramm der Abbildung zeigt die mittleren Gehalte an PBDD/F, PCDD/F, dl-PCB sowie der Summe aus PCDD/F und dl-PCB in 53 Konsummilchproben aus dem Jahr 2017. Die 12 Proben Milch der Einzelhöfe enthielten durchschnittlich 0,21 pg PBDD/F/g Fett, 0,23 pg PCDD/F /g Fett, 0,42 pg PCB/g Fett und 0,66 pg PCDD/F-PCB/g Fett. In den 41 Proben Milch aus Molkereien lagen die mittleren Gehalte bei 0,18 pg PBDD/F/g Fett, 0,19 pg PCDD/F/g Fett, 0,30 pg PCB/g Fett und 0,50 pg PCDD/F-PCB/g Fett. Die zulässigen Höchstgehalte für Rohmilch liegen bei 2,5 pg PCDD/F/g Fett und bei 5,5 PCDD/F-PCB/g Fett. Bild vergrössern

Abbildung 1: Mittlere Gehalte an PBDD/F, PCDD/F, dl-PCB sowie der Summe aus PCDD/F und dl-PCB in 53 Konsummilchproben 2017


Das Diagramm der Abbildung zeigt die mittleren Gehalte der Summen aus ndl-PCB sowie aus PBDE in 12 Milchproben von ausgesuchten Einzelhöfen und 41 Proben Milch aus Molkereien im Jahr 2017. Die 12 Proben Milch der Einzelhöfe enthielten durchschnittlich 2,4 ng/g Fett als Summe der ndl-PCB und 3,1 ng/g Fett als Summe der PDBE. In den 41 Proben Milch aus bayerischen Molkereien lagen die mittleren Gehalte bei 1,6 ng/g Fett als Summe der ndl-PCB und 0,58 ng/g Fett als Summe der PDBE. Der zulässige Höchstgehalt für Rohmilch liegt bei 40 ng/g Fett für die Summe der ndl-PCB. Bild vergrössern

Abbildung 2: Mittlere Gehalte von Summen aus ndl-PCB sowie aus PBDE in 53 Konsummilchproben 2017


Mehr zu diesem Thema

Allgemeine Informationen zum Thema