Dioxine und Polychlorierte Biphenyle (PCB) in Säuglings- und Kleinkindnahrung - Untersuchungsergebnisse 2014

Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine und Dibenzofurane (PCDD/F) werden unter dem Begriff „Dioxine“ zusammengefasst. Mit den dioxinähnlichen polychlorierten Biphenylen (dl-PCB) gehören sie zu den toxikologisch relevanten chlororganischen Verbindungen. In Tierexperimenten wurden durch diese Stoffe verursachte Gesundheitsschädigungen nachgewiesen. Der Mensch soll Dioxine und PCB möglichst wenig aufnehmen. Diese Kontaminanten sind schwer abbaubar und gut fettlöslich. In Lebensmitteln reichern sie sich vor allem in den fetthaltigen tierischen Produkten an und gelangen über die Nahrungskette in den menschlichen Körper. Aufgrund dieser Bioakkumulation, verbunden mit dem hohen toxischen Potenzial dieser Substanzen, ist deren strikte Minimierung in Lebensmitteln die einzige Methode zur Reduktion der Aufnahme. Wenn die in Europa geltenden Höchstgehalte eingehalten werden, ist keine gesundheitliche Beeinträchtigung zu erwarten.

Monitoringprojekt zur Datenerhebung

Die Einführung von EU-Höchstgehalten für Dioxine und PCB in Säuglings- und Kleinkindnahrung gab den Mitgliedstaaten den Anstoß, künftig mehr repräsentative Daten zu Produkten aus der genannten Warengruppe zu erheben. Daraus kann die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) dann eine detaillierte Expositionsbetrachtung erstellen. Für 2014 beschloss das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittel (BVL) daher, ein bundesweites Monitoringprojekt zur Datenerhebung der Dioxin- und PCB-Belastung von Säuglings- und Kleinkindnahrung durchzuführen.

Erfreuliche Untersuchungsergebnisse

Das LGL beteiligte sich mit 22 Proben an diesem Projekt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefasst und beziehen sich wie die zulässigen Höchstgehalte auf die verzehrfertigen Produkte. Bei allen untersuchten Parametern liegen die durchschnittlichen Gehalte etwa 20-fach niedriger als der zulässige Höchstgehalt. Selbst die höchsten Einzelwerte lagen mehr als das Fünffache unter dem zulässigen Gehalt, sodass die Situation als sehr erfreulich einzustufen ist.
2015 führt das LGL die Untersuchungen an weiteren Warengruppen wie Getreidebeikost fort, um die Datenbasis kontinuierlich zu erweitern.

Tabelle 1: Dioxin- und PCB-Gehalte in verzehrsfertiger Säuglings- und Kleinkindnahrung
Gehalte Dioxingehalt in
pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fertigerzeugnis
dioxinähnliche PCB
in pg WHO-PCB-TEQ/g Fertigerzeugnis
Summe aus Dioxinen und
dioxinähnlichen PCB in
pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fertigerzeugnis
Summe der nicht dioxinähnlichen PCB in ng/g Fertigerzeugnis
Minimum 0,0019 0,0005 0,0027 0,0314
Maximum 0,0185 0,0025 0,0197 0,0818
Mittelwert 0,0063 0,0012 0,0075 0,0484
zulässiger
Höchstgehalt
0,1 - 0,2 1

WHO-TEQ: von der Weltgesundheitsorganisation festgelegtes Maß für die Giftigkeit der einzelnen Substanzen, deren Summe in einem Toxizitätsäquivalent zusammengefasst ist

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