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Patient-reported outcomes und ihre Determinanten
Prof. Dr. Julika Loss, Prof. Dr. Christian Apfelbacher PhD, Medizinische Soziologie, Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin, Fakultät für Medizin der Universität Regensburg:
Patient-reported outcomes (PROs) sind Parameter zur Erfassung der Ergebnisqualität in Studien und Versorgungsroutine, die durch den Patienten selbst berichtet werden. Darunter fallen beispielsweise Instrumente zur Erfassung von Symptomen, Behandlungszufriedenheit, Adhärenz (Therapietreue) oder das multidimensionale Konstrukt „Lebensqualität“. Die Erfassung von PROs hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark verbreitet, insbesondere als Ausdruck von Patientenorientierung im Zusammenhang mit der Evaluation der Wirksamkeit therapeutischer Interventionen. Da es mittlerweile häufig mehrere Instrumente zur Erfassung eines bestimmten Konstruktes gibt, haben die vergleichende Bewertung von Instrumenten sowie die Erstellung von Empfehlungen zur Auswahl von PRO-Instrumenten als Forschungsgebiete an Bedeutung gewonnen. Dabei sind an PRO-Instrumente bestimmte Anforderungen in Bezug auf Reliabilität, Validität, Änderungssensitivität und Interpretierbarkeit zu stellen.
Ist klar, welches PRO für ein bestimmtes Konstrukt geeignet ist, kann der Einsatz in Versorgungsforschungsstudien erfolgen. Hier ist dann die Analyse von Bestimmungsfaktoren der PRO-Konstrukte auf verschiedenen Ebenen von Interesse. Beispielhafte Forschungsfragen in diesem Zusammenhang lauten: Welche Rolle spielen die Versorgungsqualität, klinische Charakteristika und die soziale Unterstützung durch Angehörige für die Lebensqualität nach intensivmedizinischer Behandlung? Oder: Welche Rolle spielen die Überzeugungen, die Patienten in Bezug auf Medikamente haben, für die Adhärenz in Bezug auf die verordnete Medikation? Die Kenntnis der Bestimmungsfaktoren soll bei der Identifikation von Ansatzpunkten für mögliche Interventionen zur Verbesserung etwa der Lebensqualität oder Adhärenz helfen. Solche Interventionen, die häufig komplex sind, müssen dann in Folgestudien in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit überprüft werden.