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Gefahren und Risiken beim Baden in Gewässern
Leicht vergisst man, dass ein natürliches Badegewässer keine Badeanstalt ist. Der ungetrübte Badespaß in natürlichen Gewässern setzt voraus, dass man deren Besonderheiten und die damit verbundenen Risiken kennt und entsprechende Verhaltenshinweise beachtet.
Im Gegensatz zu den - nach intensiven Planungen errichteten - Schwimmbädern werden natürliche Badegewässer nicht mit Trinkwasser befüllt. Außerdem wird das Wasser weder desinfiziert noch anderweitig aufbereitet. Dieser fehlende menschliche Einfluss macht zwar für viele den besonderen Reiz aus, ist aber auch dafür verantwortlich, dass bestimmte Gefahrenmomente nie ganz auszuschließen sind.
Deshalb sollte man ggf. am Ufer aufgestellte Warnhinweise befolgen und keinesfalls an Gewässern baden, bei denen ein Badeverbot besteht.
Mikrobiologische Belastungen
Ein Schwimmer schluckt durchschnittlich rund 50 ml Wasser. Bei Kindern, die im Wasser spielen, kann es auch um ein Vielfaches mehr sein. Mikroorganismen (und damit u. U. auch Krankheitserreger) im Wasser können auf diese Weise leicht in den menschlichen Körper gelangen.
Krankheitserreger gelangen in Gewässer vor allem über Abwässer oder landwirtschaftliche Abschwemmungen aus dem angrenzenden Uferbereich. Die von den verschiedenen Erregern ausgelösten Krankheitssymptome sind vielfältig und umfassen vor allem leichtere Magen-Darm-Beschwerden.
Daneben können auch Cyanobakterien (Blaualgen) Gesundheitsstörungen verursachen. Deren Wachstum wird durch Eintrag von Nährstoffen und bestimmte Witterungsbedingungen gefördert.
Unfallrisiken, physikalische Gesundheitsgefahren
Neben den mikrobiologischen Risiken werden die sonstigen Unfallgefahren leicht unterschätzt. Dies ist umso problematischer, da im Gegensatz zu den Badeanstalten an vielen Gewässern keine Bademeister oder anderes Rettungspersonal vorhanden sind.
Eine allgemein erhöhte Unfallgefahr herrscht bei eingeschränkter Sichttiefe. Hierdurch können die tatsächliche Tiefe des Gewässers und der Gewässergrund nicht oder nur unzureichend erkannt werden! Außerdem werden u. U. Rettungsmaßnahmen bei trübem Wasser erschwert.
Ein Sprung ins flache Wasser kann u.a. zu Knochenbrüchen, Verletzungen der Wirbelsäule (ggf. mit Querschnittslähmung als Folge) oder des Schädels führen.
Evtl. vorhandener Unrat wie Glasscherben oder andere scharfe Gegenstände am Grund des Gewässers kann dem Badenden Schnitt- und Risswunden zufügen.
Beim Betreten einer rutschigen bzw. abschüssigen Böschung (Algenbewuchs oder Schlamm) besteht die Gefahr, ungewollt in das Gewässer hineinzurutschen; ggf. wird gleichzeitig das Verlassen des Gewässers erschwert.
Ertrinken ist möglich, insbesondere wenn Nicht-Schwimmer unbeaufsichtigt den Uferbereich verlassen oder durch Strömung bzw. Wellengang abgetrieben werden (v.a. bei Flüssen).
Unterkühlung droht bei zu niedrigen Wassertemperaturen.