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Die Milchmengen
In den ersten 24 Stunden betragen die Milchmengen von 30 bis 100 ml Kolostrum. Dies entspricht in etwa 2 bis 10 ml pro Stillmahlzeit am 1. Tag bzw. 5 bis 10 ml am 2. Tag nach der Geburt (ILCA Leitlinie 2005). Dies ist angepasst an den kleinen Säuglingsmagen (s. Abbildung 1)
Abbildung 1: Größe des Säuglingsmagens: Kleiner Ball = 1.Tag pp, Mittlerer Ball = 3.Tag pp, Großer Ball = 10. Tag pp
Sievers et al. (2003) stellten fest, dass bei Erstgebärenden die Milchproduktion zwischen 28 und 84 Stunden und bei Mehrfachgebärenden zwischen 16 und 80 Stunden in Gang kam. Mehrfachgebährende hatten statistisch signifikant den initialen Milcheinschuss zu einem früheren Zeitpunkt. Bei Geburtskomplikationen war dieser Prozess verzögert.
Die Milchmengen schwankten 24 bis 48 Stunden nach dem initialen Milcheinschuss zwischen unter 100 bis knapp 700 g/Tag (n=149) (Sievers et al. 2003). Nach Sievers et al. (2002) lag die Milchaufnahme bei voll (gemeint ausschließlich) gestillten Säuglingen zwischen 40 und 200 g pro Stillmahlzeit 3 Wochen nach Geburt und zwischen 30 und 300 g pro Stillmahlzeit 17 Wochen nach Geburt. Pro kg Körpergewicht und Tag bedeutete dies: durchschnittlich 159 g Milchzufuhr (Bereich: 128 bis 226 g) 3 Wochen nach Geburt und durchschnittlich 123 g (Bereich: 95 bis 144 g) 17 Wochen nach Geburt.
Das heißt, dass 3 Wochen nach der Geburt der Säugling ein Sechtel seines Köpergewichts zu sich nimmt. Beim Stillen von Zwillingen können die Tagesmengen verdoppelt werden.
Literatur:
- International Lactation Consultant Association (ILCA): Klinische Leitlinien zur Etablierung des ausschließlichen Stillens. Verband Eurpäischer Lakatationsberaterinnen, übersetzt von Both D., 1–32 (2005).
- Sievers, E., Oldigs, H.-D., Santer, R., Schaub, J.: Feeding Patterns in Breast-Fed and Formula-Fed Infants. Ann Nutr Metab 46(6), 243–248 (2002).
- Sievers, E., Hasse, S., Oldigs, HD., Schaub, J.: The impact of peripartum factors on the onset and duration of lactation. Biol Neonate 83(4), 246–52 (2003).
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