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Umfrage zur Einstellung von Fachkreisen zur Muttermilchuntersuchung und Aktivitäten des LGL im Rahmen der Stillförderung
Die Regierung von Oberbayern hat für das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eine nicht repräsentative Umfrage zu den Themenkreisen "Muttermilch und Stillen" an staatlichen Einrichtungen und bei Fachkreisen wie Hebammen, Krankenhäusern und LaLeche Liga durchgeführt (insgesamt: 47 Teilnehmer aus Oberbayern; davon: 15 Landratsämter/Gesundheitsämter, 9 staatlich anerkannte Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen; 23 sonstige Befragte). Das LGL hat die Umfrage für die Gesamtzahl der Teilnehmer und stratifiziert nach den Gruppen "Gesundheitsämter ", "Beratungsstellen " und "Sonstige " ausgewertet.
Die Einteilung in die Gruppen ist aus folgenden Gründen mit Unsicherheiten behaftet:
- Einige Befragte, die der Gruppe "Sonstige" zugeteilt wurden, könnten auch der Untergruppe "Staatliche anerkannte Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen" zugeordnet werden.
- Der gesetzliche Auftrag und die tatsächlichen Aufgaben von Teilnehmern der Gruppe "Sonstige " variieren stark und Themen wie Muttermilchuntersuchung und Stillförderung haben folglich unterschiedlich große Bedeutung in der täglichen Praxis.
- Die Fallzahl ist in den Untergruppen sehr gering (15 Gesundheitsämter, 9 Beratungsstellen, 23 Sonstige).
Muttermilchuntersuchung
Aus den Ergebnissen der Umfrage lassen sich drei Gründe für den Rückgang der Muttermilchuntersuchung ableiten:
Gesunkener Bekanntheitsgrad der Muttermilchuntersuchung in Fachkreisen und im staatlichen Bereich
Nur 53% aller Befragten (n= 47) kennen das Angebot überhaupt. In den Untergruppen Gesundheitsämter, staatlich anerkannte Beratungsstellen und sonstige schwankt der Bekanntheitsgrad zwischen 22 und 80%. Selbst unter den Gesundheitsämtern ist das Angebot nicht mehr durchgehend bekannt.
Abbildung 1: Antworten zur Frage "Kennen Sie das Angebot der Muttermilchuntersuchung des öffentlichen Gesundheitsdienstes?"
Rückgang der Nachfrage nach der Untersuchung bei den Müttern
Die Frage "Fragen Mütter nach Untersuchungsmöglichkeiten ihrer Milch" - wird bei allen Befragten nur mit 29% bejaht (zwischen 17 und 47%) [siehe folgende Abbildung 2]. Die Häufigkeit der Nachfrage wird in der Regel nur mit 1-2mal pro Einrichtung und Jahr angegeben.
Als Ursachen sind insbesondere folgende Gesichtspunkte zu diskutieren:
- Das Untersuchungsangebot ist bei den Müttern unbekannt, weil sie nicht auf die Untersuchungsmöglichkeiten hingewiesen werden (siehe auch folgende Abbildung 2)
- Fremdstoffgehalte in der Muttermilch werden bei stillenden Müttern nicht mehr für ein wesentliches Thema gehalten. Es besteht daher auch kein Interesse mehr an der Untersuchung.
- Die angebotenen Untersuchungsparameter gehen an den Wünschen der Mütter vorbei.
Von Fachkreisen wird in der Umfrage berichtet, dass die Mütter vorrangig nach Untersuchungen auf Medikamente oder Schadstoffe, die aus beruflicher Exposition stammen, fragen. Derartige Untersuchungen werden derzeit in Deutschland jedoch nur zum Teil angeboten.
Abbildung 2: Antworten zur Frage "Fragen Mütter nach Untersuchungsmöglichkeiten Ihrer Milch?"
Beschränktes Angebot durch die Fachkreise
Bei allen Befragten bieten nur ca. 30% eine Untersuchung an. Als Gründe werden hauptsächlich angegeben:
- Angebot ist unbekannt.
- Jede Beunruhigung der Mutter muss vermieden werden, damit sie möglichst lange stillt.
- Muttermilchuntersuchungen führen zu keinen individuellen Stillempfehlungen.
Abbildung 3: Antworten zur Frage "Bieten Sie stillenden Müttern dieses Angebot an?"
Fragen zum Stillen
Aktionen zur Stillförderung werden mehrheitlich für notwendig erachtet! 68% alle Befragten sehen einen Bedarf für eine Aktion zum Thema "Stillen ". Dabei wurden vom LGL keine Angaben geliefert, welche Inhalte diese Aktion haben soll. In der Untergruppe 3 bejahen sogar 96% diese Frage. 74% der Befragten würden sich bei Durchführung einer Aktion "Stillen " aktiv beteiligen.
Abbildung 4: Antworten zur Frage "Sehen Sie Bedarf an einer Aktion Stillen?"
Bisher führen nur 19% der Beteiligten, eigene Aktionen durch, um die Stillbereitschaft der Mütter zu erhöhen. In der Gruppe "Sonstige " werden ca. 50% erreicht. Dabei wird allerdings in der Regel die Einzelberatung der Mutter als Plattform genutzt. Über gezielte Interventionen, die auf spezielle Bevölkerungsgruppen wie z. B. Mütter, Väter zielen, wird nur selten berichtet.
Schlussfolgerung
- Muttermilchuntersuchungen müssen grundsätzlich neu konzipiert und auf die Ziele eines präventiven Gesundheitsschutzes ausgerichtet werden.
- In den Fachkreisen ist es erforderlich die Akzeptanz für derartige Untersuchungen zu verbessern und die Bereitschaft zur Mitwirkung zu wecken.
- Stillförderung muss auch vom LGL als Fachthema verstärkt aufgegriffen werden.
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