Bayerisches Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel

Signet Jahresbericht 2023

Abstract

Die Anpassung an die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels stellt eine große Herausforderung für die Bevölkerung und die Kommunen dar. Mit dem Ende 2022 gegründeten Bayerischen Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden Strukturen zur Bewältigung dieser Herausforderungen geschaffen. Es nimmt in diesem Zusammenhang eine Koordinierungsfunktion wahr und unterstützt die bayerische Bevölkerung sowie die Kommunen bei der Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen zur Hitzeanpassung sowie bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen in Form von individueller Beratung, Informationsmaterialien sowie Veranstaltungen. Das Kompetenzzentrum setzt sich aus drei Schwerpunkten zusammen: die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK), das zentrale Hitzemanagement und die (Forschungs-) Projekte im Themenbereich Klimawandel und Gesundheit am LGL.

Hintergrund

Der Klimawandel kann sich in unterschiedlicher Weise auf unsere Gesundheit auswirken. Beispielsweise ist infolge der Klimaveränderungen ein vermehrtes Auftreten von Extremwetterereignissen wie Hitze oder die Zunahme von eingeschleppten Infektionserkrankungen zu erwarten. Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels leisten einen wichtigen Beitrag, um unsere Gesundheit zu schützen. Mit dem Ziel, bei der Anpassung an die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu unterstützen, wurde Ende 2022 das Bayerische Kompetenzzentrum für Gesundheitsschutz im Klimawandel am LGL gegründet. Gefördert wird das Kompetenzzentrum vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP).

Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheitsschutz im Klimawandel (LAGiK)

Die LAGiK wurde unter Koordination des StMGP und des LGL im Jahr 2021 gegründet, um die bayerischen Bürgerinnen und Bürger besser auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Mitglied in der interdisziplinären Landesarbeitsgemeinschaft sind beispielsweise verschiedene Akteure aus dem Gesundheitswesen, Vertreterinnen und Vertreter von Berufsverbänden, Nicht-Regierungsorganisationen, kommunalen Spitzenverbänden sowie der Verwaltung und des öffentlichen Gesundheitsdienstes. Unter anderem wurde im Rahmen der LAGiK eine Materialsammlung zu Hitze und Gesundheit für unterschiedliche Risikogruppen zusammengestellt sowie eine Postkarte mit Verhaltenstipps bei Hitze veröffentlicht.

Hitzemanagement am LGL als Beratungsstelle für Kommunen

Im Rahmen des Hitzemanagements am LGL werden Kommunen bei der Erarbeitung von Hitzeanpassungsmaßnahmen und Hitzeaktionsplänen unterstützt. Das Kompetenzzentrum fungiert bei Fragen rund um das Thema Hitzeanpassungsmaßnahmen und Hitzeaktionspläne als Beratungsstelle für die Kommunen. Um Informationen an die Kommunen weiterzugeben, werden beispielsweise regelmäßige Informations- und Vernetzungsveranstaltungen organisiert. So fanden im Jahr 2023 drei Kommunale Vernetzungstreffen zum Thema Hitzeanpassung statt. Neben der Gelegenheit Erfahrungsberichte aus bereits aktiven Kommunen in Bayern zu hören, konnten sich die Teilnehmenden zudem untereinander austauschen. Die Toolbox „Hitzeaktionspläne in Kommunen“ bietet mit 12 Beispielmaßnahmen sowie hilfreichen Links und Best-Practice-Beispielen eine Hilfestellung bei der Erarbeitung von Hitzeanpassungsmaßnahmen.

(Forschungs-) Projekte am LGL zu Klimawandel und Gesundheit

Zu den (Forschungs-) Projekten am LGL im Themenbereich Klimawandel und Gesundheit zählen beispielsweise „Hitzeschutz in einer Gesundheitsregionplus“ (HitziG), im Rahmen dessen ein Hitzeaktionsplan mit Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor hitzebedingten Gesundheitsschäden in einer ausgewählten Gesundheitsregionplus erarbeitet wurde. Gewonnene Erkenntnisse werden im Nachgang auch anderen Kommunen zur Verfügung gestellt. Ein weiteres Projekt unter dem Dach des Kompetenzzentrums ist „Klimaanpassung in der Pflege“ (KlapP). Hierbei wurden Informationsmaterialien und Schulungen zum Umgang mit Hitzeereignissen für pflegende Angehörige und beruflich Pflegende konzipiert.