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Ziegenmilch - Untersuchungsergebnisse 2009: Keine Alternative für Kuhmilchallergiker
Frische Ziegenmilch ist dem Verbraucher als besonders bekömmlich bekannt und wird häufig insbesondere von Kindern besser vertragen als Kuhmilch.
Allergien auf Kuhmilch treten laut Literatur bei 0,1 bis 7,5 % der Bevölkerung auf. Besonders häufig betroffen sind Kleinkinder. Die Symptome reichen von Hautquaddeln (Urtikaria) und Magen-Darmbeschwerden, über asthmatische Beschwerden bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock. Steht die Diagnose Kuhmilchallergie einmal fest, so ist ein Verzicht auf Kuhmilch derzeit meist die einzige Möglichkeit, um diese zum Teil sehr schwerwiegenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Da die Milch in der Ernährung jedoch eine wichtige Rolle spielt und ein genereller Verzicht unter Umständen große Einschränkungen bei der Auswahl der Lebensmittel bedeutet, werden Milch und Milchprodukte anderer Tierarten, zum Beispiel Ziege als allergenarmer Ersatz angeboten. Es ist davon auszugehen, dass die so beworbenen Produkte insbesondere von Kuhmilchallergikern verzehrt werden. Damit muss aber auch sichergestellt sein, dass keine Kreuzreaktionen auftreten, das heißt dass Kuhmilchallergiker nicht gleichzeitig auch auf Eiweiße der alternativen Milch reagieren.
Sowohl Tierversuche als auch klinische Provokationsstudien an Menschen und nicht zuletzt Fallberichte belegen, dass Patienten mit Kuhmilchallergie auch auf Bestandteile von Ziegenmilch allergisch reagieren können bis hin zum lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock. Aufgrund der wissenschaftlichen Datenlage kann somit nicht von einer allgemeinen Verträglichkeit der Ziegenmilch für Kuhmilchallergiker ausgegangen werden und eine pauschale Auslobung von Ziegenmilch als für Kuhmilchallergiker geeignetes Lebensmittel stellt eine potentielle Gesundheitsgefährdung dar.
Aus aktuellem Anlass wurde im Februar und März 2009 Ziegenmilch in Fertigpackungen hinsichtlich ihrer Kennzeichnung überprüft.
Die Kontrollen ergaben, dass zumindest zwei Ziegenmilchprodukte im Handel waren, die pauschal mit der Aufschrift "Für Kuhmilchallergiker geeignet" beworben wurden. Aufgrund des beschriebenen Risikos wurden diese zwei Proben beanstandet. Die Hersteller verpflichteten sich, die Auslobung umgehend zu korrigieren und Fertigpackungen mit falscher Kennzeichnung vom Markt zu nehmen.