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Tetrazykline in Schweinefleisch: In Bayern nur 0,14 % der Proben belastet - Untersuchungsergebnisse der Jahre 2003 und 2004
Was untersucht das LGL?
Das Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen untersucht gezielt Schweinefleischproben bayerischer Herkunft auf Tetrazykline und andere Antibiotika. Die Proben kommen meist direkt vom Schlachthof und werden im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplanes entnommen.
Welche Ergebnisse liegen vor?
In den Jahren 2003 und 2004 wurden insgesamt 435 Proben mit chemischen Untersuchungsmethoden speziell auf Tetrazykline getestet. Es wurden keine Rückstände nachgewiesen.
Weitere 5.263 Proben wurden einem biologischen Hemmstofftest unterzogen. Er kann viele Antibiotika allgemein nachweisen und reagiert auf Tetrazykline besonders empfindlich. Neun dieser Proben enthielten Antibiotika. Soweit mit diesem Test Antibiotika nachgewiesen wurden, wurde im Anschluss daran mit chemischen Methoden der genaue Wirkstoff gesucht. Tetrazykline konnten in acht Proben identifiziert werden. Zu einer Grenzwertüberschreitung kam es in drei Fällen.
Wie sind die Ergebnisse insgesamt zu bewerten?
Insgesamt sind nur 0,14 % aller in Bayern getesteten Schweineproben mit Tetrazyklinen belastet. Die durchgeführten Untersuchungen an bayerischen Schweinefleischproben zeigen, dass ein gehäuftes Auftreten von Tetrazyklin-Antibiotika nicht bestätigt werden kann.
Was sind Tetrazykline?
Tetrazykline sind bakteriostatisch wirkende Antibiotika. Diese Stoffe sind vom Gesetzgeber zugelassen und werden meist prophylaktisch als Fütterungsarzneimittel verabreicht. Es muss jedoch eine Wartezeit eingehalten werden, bevor behandelte Tiere geschlachtet werden. Tetrazyklinrückstände bis 100 µg/kg Fleisch sind vom Gesetzgeber erlaubt. Aber auch kleinste Rückstände von Tetrazyklinen können leicht zur Resistenzbildung beim Menschen führen.
Abbildung 1: Chemische Formel von Tetrazyklin oder Tetracyclin