Nitrat in Radieschen und Rettich – Untersuchungsergebnisse 2019
Hintergrund
Wurzelgemüse galt lange als Arme-Leute-Essen. Mittlerweile sind Rettich, Rote Beete, Radieschen und Co. auch in der modernen Küche beliebt und auf einer bayerischen Brotzeitplatte sollten Radieschen und Rettich ohnehin nicht fehlen. Wurzelgemüse enthält eine hohe Dichte an Spurenelementen. In den Knollen speichern die Pflanzen neben lebenswichtigen Nährstoffen wie Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe allerdings auch das eher unerwünschte Nitrat.
Die verschiedenen Gemüsearten lagern Nitrat in unterschiedlichen Mengen ein, manche stärker und andere schwächer. Vergleichsweise hohe Nitratgehalte mit Werten über 1.000 mg Nitrat/kg Frischsubstanz findet man vor allem in Blatt- und Wurzelgemüsen wie Rote Beete, Radieschen, Rettich, Kopfsalat, Feldsalat, Spinat und Mangold. Um die Nitrataufnahme zu minimieren, wurden Höchstgehalte für besonders nitrathaltiges Blattgemüse festgelegt. Für Wurzelgemüse gelten diese Grenzwerte jedoch nicht.
Rettiche und Radieschen gehören zu den Wurzelgemüsesorten, die hoch mit Nitrat belastet sind und nennenswerte Quellen einer Nitratbelastung für die Verbraucher darstellen können. Das LGL ermittelte den Nitratgehalt dieser Produkte um festzustellen, ob bei den Verbrauchern mit gesundheitlichen Auswirkungen zu rechnen ist.
Ergebnisse
Radieschen
Das LGL untersuchte 32 Proben Radieschen. 24 Proben stammten aus Deutschland, eine aus Italien und eine aus ökologischem Anbau. Bei sieben Proben war kein Herkunftsland angegeben. Durchschnittlich waren in den Radieschenproben 1.292 mg/kg Nitrat enthalten, der geringste nachgewiesene Gehalt lag bei 435 mg/kg und der höchste bei 2.045 mg/kg. Bei deutscher Ware stellte das LGL einen durchschnittlichen Gehalt von 1.302 mg/kg fest, die Ware aus ungeklärter Herkunft lag mit durchschnittlich 1.179 mg/kg noch darunter. Die Probe aus Italien enthielt 1.836 mg/kg Nitrat. Die Radieschenprobe aus ökologischem Anbau enthielt mit 651 mg/kg vergleichsweise wenig Nitrat.
Rettich
Das LGL untersuchte 24 Proben Rettich. 16 Proben stammten aus Deutschland, bei sechs Proben war die Herkunft ungeklärt, zwei Proben stammten aus Italien. In den Rettichproben war durchschnittlich 2.090 mg/kg an Nitrat enthalten. Der geringste nachgewiesene Gehalt lag bei 367 mg/kg und der höchste bei 3.655 mg/kg. Deutsche Ware enthielt im Durchschnitt 2.065 mg/kg. Ware aus ungeklärter Herkunft enthielt mit durchschnittlich 2.620 mg/kg mehr Nitrat. Die beiden Proben aus Italien enthielten mit 367 mg/kg und 1.023 mg/kg eher wenig Nitrat.
Anzahl Proben |
Mittelwert [mg/kg] |
minimaler Gehalt [mg/kg] |
maximaler Gehalt [mg/kg] |
|
---|---|---|---|---|
Radieschen - gesamt | 32 | 1.292 | 435 | 2.045 |
Herkunft | ||||
Deutschland | 24 | 1.302 | 435 | 2.045 |
Italien | 1 | 1.836 | ||
ungeklärt | 7 | 1.179 | 764 | 1.512 |
Anbauart | ||||
ökologisch | 1 | 651 | ||
konventionell | 31 | 1.313 | 435 | 2.045 |
Rettich - gesamt | 24 | 2.090 | 367 | 3.655 |
Herkunft | ||||
Deutschland | 16 | 2.065 | 672 | 3.655 |
Italien | 2 | 695 | 367 | 1.023 |
ungeklärt | 6 | 2.620 | 1.691 | 3.388 |
Anbauart | ||||
ökologisch | 0 | |||
konventionell | 24 | 2.090 | 367 | 3.655 |
Fazit
Da für Wurzelgemüse keine konkreten Grenzwerte festgelegt sind, wies das LGL in den Fällen, in denen das LGL hohe Nitratgehalte feststellte, über die Kreisverwaltungsbehörden die Erzeuger auf eine Verbesserung der Düngepraxis hin. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass der Nitratgehalt in Rettich geringfügig höher war als in Radieschen. Insgesamt bewertete das LGL den Nitratgehalt bei Wurzelgemüse aber als eher günstig.
Mehr zu diesem Thema
Allgemeine Informationen zum Thema
Einzelthemen
Untersuchungsergebnisse
2018
2016
2015
- Entwicklung der Nitratgehalte im Trinkwasser – Untersuchungsergebnisse 2015
Nitrat – Welche Salatarten enthalten wie viel? – Untersuchungsergebnisse 2015
2014
- Nitrat im Trinkwasser – Untersuchungsergebnisse 2014
- Nitrat in Feldsalat – Untersuchungsergebnisse 2014
2013